Während wir in unseren Ferien einmal auf den Bus warteten, entdeckte meine Frau diese Aufschrift auf der Aussenwand eines Hotels. In einer Gegend, in der mehr Hotels als Privathäuser stehen (beinahe jedenfalls), ist es wohl wichtig, seine Vozüge dem Touristen bereits bei der Durchfahrt vor Augen zu führen. Und je nach Bedürfnis des Touristen können bei der Wahl der Unterkunft ja tatsächlich ganz unterschiedliche Vorzüge ins Gewicht fallen.
Die Liste erinnerte mich an die Reihe “Rasierapparate, Messer, Scheren, Geschenke, Waffen”, über die ich vor einigen Wochen geschrieben habe. Der Grund für den Lacheffekt ist in diesem Fall jedoch ein etwas anderer als beim Werbefenster des Messerschmieds.
Alle vier Elemente lassen sich gut nachvollziehbar unter der Überschrift “Ausstattung unseres Hauses” einordnen. Soweit ist das Quartett durchaus wohlklingend. Die Unstimmigkeit entsteht, weil “Sauna, Solarium, Dampfbad” im Leser den Überbegriff “Wellness” wecken – und der ist einfach naheliegender als “Ausstattung unseres Hauses” und drängt sich deshalb in den Vordergrund. Zu Wellness will “Tiefgarage” nun aber nicht so recht passen, im Gegenteil: Die Kombination der beiden Begriffe hat das Potenzial, im Kopf merkwürdige und groteske Bilder entstehen zu lassen.
Wellness in der Tiefgarage. Oder Wellness fürs Auto. – Vielleicht sind die Tiroler ja auch nur ihrer Zeit voraus.
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