Einer der Podcasts, die ich mir regelmässig anhören, ist „Aula“ von SWR2. Besonders spitze ich die Ohren immer dann, wenn es um Kommunikation geht. Gestern hörte ich eine sehr anregende Sendung zum Thema „Powerpoint“.
Kurz gesagt: Der Referent (Schriftsteller Burkhard Spinnen) kann Powerpoint wenig abgewinnen. Und es gelingt ihm, seine Skepsis nachvollziehbar und deutlich zu begründen und auf 3 Thesen zuzuspitzen.
Nur einen Gedanken will ich kurz aufgreifen: Powerpoint verbannt den Redner aus seiner Rede. Anstatt einer Referentin oder einem Referenten zuzusehen und zuzuhören, betrachtet das Vortragspublikum heute eine kommentierte Diashow. Die Kraft der Rede bleibt auf der Strecke, keine Spur mehr von Begegnung zwischen Redner und Zuhörer.
Schade nur, dass die Sendung eine eigentliche „Vorlesung“ ist, die mit lebendigem Sprechen wenig zu tun hat. Besonders durch die ersten 5 oder 10 Minuten muss man sich etwas durchkämpfen, obwohl der Verfasser sich sogar bemüht, sein Thema mit einer Geschichte einzuführen. Doch es lohnt sich, dranzubleiben.
Die Podcasts von SWR2 sind übrigens ohnehin mal ein kurzes oder auch langes Reinhören wert. Das Angebot ist sehr umfassend und erstreckt sich in viele Themengebiete. Eine Übersicht gibt es hier.
Heinz meint
Ich beobachte bei mir selber wie auch in meinem Umfeld, dass das Medium .ppt immer seltener eingesetzt wird. In meinem Fall geschah dies bisher unreflektiert; eher aus einer Art Unwohlsein, einen visuellen Drachen schräg oben hinter mir zu haben; aus einem Gefühl, diesen nicht völlig zähmen zu können, so als ob er jederzeit etwas Gefährliches tun könnte.
Was er auch tut, wie mir nach der Lektüre dieses Artikels scheint. Den schwebenden Drache hungert nach Aufmerksamkeit und es liegt offenbar in seinen „Genen“, dass er meistens kriegt, was er will. So bleibt für andere (z.B. mich und meine Rede) weniger übrig.
Nun denn, dann muss ich jetzt den Drachen töten. Oder ihn zähmen. Oder ihn zumindest reiten lernen 😉
Cla Gleiser meint
Schlachte ihn.
Dann ist er automatisch zahm.
Und reiten kannst Du ihn dann auch ohne Gefahr.