… und der Redner die Hauptrolle spielt (wie es sich gehört).
Vor einigen Tagen wurde es mir wieder einmal vor Augen geführt: Auch gute Redner, die ihr Publikum ohne Schwierigkeiten begeistern könnten (weil sie zum Beispiel wissen, wovon sie reden), lassen sich durch eine Powerpoint-Präsentation zu Statisten degradieren.
Start im Abseits
Schon der Aufbau machte es deutlich: Das relativ kleine Publikum von 12 Personen sass an Tischen, die klassisch zum U angeordnet waren. Ausgerichtet war das U auf die Leinwand, wo die Präsentation dominant flimmerte.
Der Redner stand seitlich, im Abseits eigentlich. Für die Hälfte des Publikums (jene an der falschen Flanke des U) bedeutete das, dass sie ihn nur anschauen konnten, wenn sie sich auf ihren Stühlen oder mit diesen drehten. Verschärft wurde die Situation durch die Beleuchtung, die allein auf die Lesbarkeit der Folien abgestimmt war. Zwingende Folge: Der Raum war zu dunkel, der Redner stand nicht nur geometrisch im Abseits, sondern auch im Zwielicht.
Das ist einfach schade.
Doch was tun?
Schnelle Erste Hilfe
Ohne Powerpoint präsentieren. Flipchart ist sowieso viel besser.
Wenn schon Powerpoint, dann soll die Präsentation den Redner unterstützen, nicht umgekehrt. Das geht, indem
die Leinwand seitlich platziert wird.
Unmöglich, weil die Leinwand fix im Saal montiert ist (wie es bei uns der Fall war)? Doch, das geht auch dann. Ich suche mir meinen Platz als Redner und richte das Publikum danach aus. Die sitzen dann vielleicht schief im Saal, dafür aber kriegen sie keinen schiefen Hals. Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann eben der Berg zum Propheten. Soll die Leinwand doch bleiben, wo sie ist.
ich die Präsentation so gestalte, dass sie auch ohne Verdunkelung auskommt.
Das heisst: hohe Kontraste. Und das wiederum heisst in meiner Erfahrung am besten: weisse Schrift auf schwarzem Hintergrund. Das bringt den zusätzlichen Nutzen, dass die Folien viel weniger leuchten und somit weniger Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ausserdem sieht es einfach cool aus, wenn da ein Wort wie aus dem Nichts an der Leinwand schwebt.
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