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Frei von Redeangst. Und dann?

27. Juni 2012 by Cla Gleiser 4 Kommentare

Wozu sicher reden? Was die Freiheit von Redeangst bringt.

Wer seine Redeangst loswerden will, möchte etwas … loswerden.

Das ist natürlich und verständlich. Und doch: Wenn wir beim Überwältigen von Redeangst nur von dem sprechen, was nicht mehr sein soll, greifen wir zu kurz. Die neue Freiheit zeichnet sich nicht nur durch das Ausbleiben negativer Symptome aus, sondern auch durch das Entstehen ganz neuer Möglichkeiten.

Was werden wir los?

Mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern meines aktuellen Rhetorikseminars habe ich Antworten auf der Flipchart gesammelt. Viele der Dinge, von denen wir uns gerne verabschieden, haben mit körperlichen Symptomen der Redeangst zu tun:

  • zittrige Stimme
  • flache Atmung
  • trockener Mund
  • Schwitzen
  • Herzrasen

Doch die Sabotage hört dort nicht auf. Die Redeangst sägt noch grundsätzlicher an unserem Auftritt:

  • Unsicherheiten in der Struktur der Rede
  • leiernde, ausufernde Sprache
  • zu schnelles Reden
  • Blackouts
  • Selbstunterbrechungen (Ich spreche meine Sätze nicht mehr … stattdessen falle ich mir laufend selbst … ich komme also quasi gar nicht mehr dazu … und werde lustigerweise dennoch … also, auf jeden Fall wissen die meisten Zuhörer, worüber … also ganz grob jedenfalls.)
  • Angst davor, die Zuhörer zu langweilen

Und auf einer ganz grundsätzlichen Ebene:

  • Rednerische Macken kommen richtig schön zum Ausdruck.
  • Die Bindung ans Manuskript nimmt mit grösserer Unsicherheit ebenfalls zu und die Nähe zum Publikum entsprechend ab.

Auf all dies können wir als Redner wie auch als Zuhörer ohne Wehmut verzichten.

Was gewinnen wir?

Jede Freiheit von (der Redeangst, in unserem Fall) ist auch eine Freiheit zu. Doch wozu?

Entspannung. Ein sicherer Redner tritt entspannter auf, weil er innerlich nicht auf Kampfmodus geschaltet hat.

Freude. Ein sicherer Redner erlebt die Redesituation mit Freude als eine Gelegenheit, ihm Wichtiges mitzuteilen und andere zu begeistern.

Nähe.  Ein sicherer Redner sieht seine Zuhörer nicht als Bedrohung und kann daher Nähe nicht nur zulassen, sondern gezielt fördern.

Verständlichkeit. Ein sicherer Redner beherrscht seine Sprache und kommuniziert deshalb klarer, verständlicher.

Erfolg. Ein sicherer Redner erreicht eher sein rednerisches Ziel (je nach Situation zum Beispiel Überzeugung, Vermittlung von Inhalten oder gar veränderte Leben).

Dialog. Ein sicherer Redner muss sein Publikum nicht überreden (wie in überfahren), sondern kann das Gespräch zulassen.

Konzentration auf das Wesentliche. Ein sicherer Redner ist selbst überzeugt und kann deshalb überzeugen. Er kennt die Wirkung seiner Gedanken und Argumente und muss sich nicht in unendlichen Ausschweifungen verlieren.

All dies (und mehr) gewinnt ein sicherer Redner. Und wenn der Redner gewinnt, gewinnt automatisch auch das Publikum.

Leserinnen und Leser, die jetzt wissen möchten, wie man den Kampf gegen die Redeangst aufnehmen und auch gewinnen kann, verweise ich gerne auf folgende Artikel, die Anregungen dazu bieten:

Warum Redner sich selbst sabotieren. Und wie. (Artikelreihe)

2 Sargnägel für die Redeangst

Publikumswirksame Selbstsabotage

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Kategorie: Allgemein Stichworte: frei reden, Redeangst

Kommentare

  1. Wolfgang Klug meint

    29. Juni 2012 um 13:49

    Lieber Herr Gleisner,

    ich könnte stundenlang auf Ihrer Webseite schmökern..

    Nur ein Problem plagt mich: der Artikel „Frei von Redeangst – Und dann?“ war bei mir nicht auszudrucken, da kamen immer kryptische Buchstabensammlungen zustande. Bei früheren Artikeln war das nicht der Fall.

    Haben Sie eine Änderung am Aufbau durchgeführt? Auch das „Bild“ Ihres Textes wirkt auf meinem Rechner unklarer (Verstärkungen an den Buchstaben, meist am Ende des Buchstabens, allgemein der Eindruck als sei vom Text mit schlechtem Kohlepapier ein Durchschlag angefertigt worden (soo alt bin ich schon..)).

    Oder muss ich bei meinem Rechner irgendein MIME oder XXX ändern?

    herzliche Grüße

    Wolfgang Klug

    Antworten
    • Cla Gleiser meint

      29. Juni 2012 um 17:48

      Lieber Herr Klug

      Ihr Kommentar freut und beunruhigt mich. Ich habe keine Änderungen vorgenommen, jedenfalls nicht bewusst. Ich werde das überprüfen.
      Den aktuellen Artikel und das Bild schicke ich Ihnen per E-Mail zu.

      Herzlich
      Cla Gleiser

      Antworten
  2. HeideMarie R. Ehrke meint

    2. Mai 2013 um 19:05

    Lieber Herr Gleiser,
    es ist für mich so faszinierend, WAS Sie sagen und WIE sie es sagen, also auch schreiben :).

    Ihre Worte: „Die Rhetorik ist in erster Linie aber nicht auf Kampfreden angelegt. In ihren Genen steckt die Demokratie, deren Entstehung eng mit ihrer eigenen Geschichte verbunden ist.“ … „Kurz: Rhetorik war dazu da, miteinander zu reden.“

    Da kamen mir ehrlich fast die Tränen! Sie schreiben doch tatsächlich: „In ihren Genen steckt die Demokratie…“ Ja, so ist es. So muss es SEIN!

    Oh, was habe ich unter Sprechangst gelitten. Es war mir NICHT möglich auch nur ein EINZIGES Referat im Gymnasium zu halten (vorher KEIN Problem), obwohl ich allen SEHR aufmerksam zuhörte. Gott sei Dank hatten wir viele LehrerInnen und MitschülerInnen, die am liebsten sich selbst sprechen hörten … so dass meine fehlenden Referate gar nicht auffielen.

    Im Beruf MUSSTE ich dann vor Menschen sprechen. Ich bin VORHER fast gestorben, mir war oft übel zum Brechen – wie wenn man richtig seekrank ist (das war ich als begeisterte Seglerin EIN schlimmes Mal bei irrem Gewitter mit gefährlichen Blitzeinschlägen in der Nähe … auf dem IJsselmeer).

    Und dann DAS: Bei jedem Vortrag, nach wenigen Sekunden war die Angst jedes Mal vorbei. Sie war weg, einfach weg. WARUM?

    Mir war die SACHE so immens WICHTIG über die ich sprechen wollte, die ich den Menschen als Hilfe zur Selbsthilfe UNBEDINGT mitgeben wollte, ja ihnen anvertrauen und davon erzählen wollte, dass ich VÖLLIG mein Lampenfieber und meine Redeangst und damit auch MICH vergaß. Die Themen lagen mir so sehr am Herzen.

    Selbst als ich in einer Großstadt, mit dem Stadtrechtsdirektor zusammen, ein Motivations-Seminar vor Führungskräften/Leitern der dortigen Institutionen halten sollte, die untereinander sehr wenig Sympathien füreinander hegten (was ich NICHT wusste) und schon zu Beginn bei der Vorstellungsrunde so Sätze äußerten, wie: „Mit MIR werden Sie es schwer haben.“ – MICH können auch Sie nicht überzeugen!“ – „Wollen Sie uns SO reißerisch motivieren wie der … oder der… das geht eh schief.“ blieb ich innerlich völlig ruhig und einfach nur sehr aufmerksam, aufnehmend und achtsam. Und als eine Teilnehmerin lachend –  nach meiner freundlichen Antwort: „Diese Einschätzung würde ich gerne von IHNEN am Ende des Seminars hören.“ – in den Raum rief: „Eins zu Null für Frau Ehrke“, war auch dieser Bann schnell gebrochen.

    Lieber Herr Gleiser,
    ich bewundere Ihre offene, ehrliche Art und Ihr großes Fachwissen. Über Ihre E-Mail mit den Neuigkeiten heute, habe ich mich auch sehr gefreut. Ihre Mitteilungen bereiten FREUDE, einfach große FREUDE und stärken die überlebenswichtige LEBENSFREUDE, die Quelle unserer Gesundheit.
    Danke von Herzen.

    Liebe Grüße aus der Rhön
    HeideMarie R. Ehrke,
    die mit dem Herzen sieht 🙂

    Antworten
    • Cla Gleiser meint

      6. Mai 2013 um 17:05

      Liebe Frau Ehrke
      Vielen Dank für Ihren Kommentar und die ermutigenden Worte.
      Stark, dass Ihre Leidenschaft für die Sache die Redeangst einfach (war’s einfach?) zerschlagen hat. Ich glaube, dass Sie da auf einen ganz wichtigen Schlüssel zum sicheren Reden hinweisen. Wenn wir nicht erfasst sind von dem, was wir zu sagen haben, dann ist Sicherheit für den Auftritt schwer zu finden. Wenn wir es aber sind – dann wird plötzlich ganz viel möglich.
      Mit besten Grüssen
      Cla Gleiser

      Antworten

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