Morgen ist Auffahrt.
Das hat nichts mit einem Autobahnfest zu tun. In der Schweiz bezeichnen wir mit Auffahrt einen kirchlichen Feiertag. Es geht um ein Ereignis, das die Bibel wie folgt berichtet:
Und während Jesus sie segnete, wurde er von ihnen weggenommen und zum Himmel emporgehoben. (Lukas-Evangelium 24,51)
(„Sie“ – das sind in diesem Satz die Jünger, also die Anhänger Jesu. Wobei auch dieser Begriff hier nichts mit Strassen und Fahrzeugen zu tun hat.)
Die offizielle Bezeichnung für diesen kirchlichen Feiertag ist Christi Himmelfahrt, und so sagen dazu auch die meisten unserer deutschen und österreichischen Nachbarn. In der Schweiz sagt niemand so. Hier heisst der Tag Auffahrt. Das jedoch ist missverständlich.
In Österreich, wo ich mich regelmässig aufhalte, ist die Auffahrt jenes Stück Strasse, das mich auf die Autobahn bringt.
Dazu sagen wir in der Schweiz Einfahrt. (Und auch in die Tiefgarage kommt man durch eine Einfahrt. Da sind wir Schweizer etwas ungenau: dasselbe Wort für so unterschiedliche Tempozonen.) Daher ist Auffahrt frei für den morgigen Feiertag.
Das Gegenstück zur Autobahn-Einfahrt ist – so konsequent sind wir dann doch – die Ausfahrt und nicht etwa die Abfahrt, wie man in Österreich und Deutschland sagt. Bei Abfahrt denkt hier jeder nur ans Skifahren (und dabei wehmütig an lange zurückliegende bessere Zeiten).
Apropos „Gegenstück“: Jenes zur Himmelfahrt wäre ja wohl die Höllenfahrt, zu der die Bibel sich im Neuen Testament ebenfalls äussert, aber weit weniger präzis, weshalb weitere Ausführungen dazu mich hier unweigerlich auf theologisches Glatteis führen müssten. Daher lasse ich das.
Zusammengefasst:
Morgen: Auffahrt
Autobahn: Einfahrt
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