Nachdem ich nun viel Material gesammelt habe, besteht die Herausforderung darin, es in eine sinnvolle Ordnung zu bringen. Dieser zweite Arbeitsschritt auf dem Weg zur Rede wird klassisch dispositio genannt, und da klingt natürlich unsere Disposition an. Da ich über die Gliederung der Gedanken vor einigen Monaten bereits eine Artikelreihe veröffentlicht habe, möchte ich mich […]
Eine Rede bauen 1: inventio
Was will ich mit meiner Rede erreichen? Das ist die erste Frage, die der Redner sich stellen muss. – Die klassische Rhetorik unterscheidet zwischen zwei Anliegen: Entweder geht es mir darum, mein Publikum von meinem Standpunkt zu überzeugen und zu einer Entscheidung zu bewegen. Das ist der Normalfall, der sich zeitlich rückwärts richten kann (wenn […]
Eine Rede bauen: Einführung
Kategorien können hilfreich sein. Sie können die Dinge übersichtlicher und leichter fassbar machen. Man erlebt das zum Beispiel beim Versuch, etwas abzuzeichnen. Diese beiden Boxer proportional richtig auf ein Blatt zu kopieren, dürfte für die meisten eine beträchtliche Herausforderung darstellen: Viel einfacher wird es, wenn ein Raster über der Zeichnung liegt. So: Diesen Trick habe […]
Grönemeyer: Die Kraft der Bilder
Weil eine unserer Töchter krank wurde, verbrachten wir Silvester anders als geplant, nämlich zu Hause. Dadurch bot sich immerhin die Gelegenheit, das eben auf DVD erhaltene Grönemeyer-Konzert anzusehen. Die Energie der Darbietung war beeindruckend, und zudem bot die Scheibe Untertitel, die mir erlaubten, die Texte lückenlos mitzuverfolgen. Denn ich muss zugeben: Wenn Herbert ins Mikro […]
Die Synekdoche zündet den Baum an!
“Lasst uns den Baum anzünden!” – Das hört man in der Weihnachtszeit oft, und in der Regel lässt eine Antwort nicht lange auf sich warten. Dann heisst es ungefähr: “Doch lieber nur die Kerzen.” Am Anfang war das auch noch lustig und originell, aber jährliche Wiederholungen fördern die Kraft von Witzen nicht – auch nicht […]
Wenn Wörter Abstand schaffen
Aus dem fernen Kiew hat mich vor zwei Tagen ein Mail meiner Schwägerin erreicht. Es enthielt unter anderem auch sprachlich Bedenkenswertes: Und zum Abschluss schicke ich dir noch einen Gedanken zu meinem Büropostfach, in dem ich vor einigen Wochen eine Nachricht mit der Bitte um „zeitnahe“ Antwort fand. Dieses Wort ist mir schon öfters untergekommen […]