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Lange Wörter sind wichtige Wörter. – Wirklich?

3. August 2010 by Cla Gleiser 4 Kommentare

Leider weiss ich nicht mehr, über welchen Newsletter-Kanal mich diese Empfehlung erreicht hat. Man verzeihe mir daher bitte die fehlende Quellenangabe.

Das Rezept ist einfach: Ein über die Seite gezogenes Lineal gibt immer eine Textzeile frei, die dann von den Augen ganz schnell erfasst werden muss. So wird das Lesen schneller und effektiver.

Erstaunt hat mich der Hinweis im letzten Abschnitt:

Geübte Anwender dieser Methode erfassen mit einem Blick alle langen – das heisst für das Verständnis eines Textes wichtigen – Wörter auf 1 Blick.

Die langen Wörter sollen zwingend auch die wichtigen sein? Was ist denn das für eine eigenartige Logik?

Das will ich ausprobieren. Und welcher Text wäre dafür besser geeignet als der, der dieses Vorgehen empfiehlt? Welches sind seine wichtigen Wörter? Ich gehe dabei ganz mechanisch vor und bestimme pro Zeile die zwei längsten Wörter. (Ja, genau, ich messe die Pixel nach.) Das Resultat:

langsam, gezogen – Vorschein, Augen – huschen, Präpositionen – übersehen, automatisch – zusammengefügt, Anwender – Methode, erfassen – Verständnis, wichtigen

Ich gebe zu, dass da einiges Relevantes enthalten ist. Und doch bezweifle ich, dass wir hier ein nachvollziehbares Konzentrat vor uns haben.

Jetzt versuche ich es einmal, indem ich mich von meinem Bauch leiten lasse und die beiden wichtigsten Wörter pro Zeile auswähle, ganz nach meinem Geschmack und ganz ohne auf die Länge zu achten:

Lineal, gezogen – Zeile, Vorschein – grossen Worte – Gehirn, automatisch – Ganzen, zusammengefügt – Blick (auf dieser Zeile reicht 1 Wort) – wichtigen Wörter

Diese Wortkette (obwohl um einen Begriff kürzer) gibt den Inhalt des Abschnittes viel zuverlässiger wieder. Das geht also auch mit kurzen Wörtern! Wer hätte das gedacht?

Ich will nicht unfair sein und gestehe darum gerne (halbwegs wenigstens) ein, dass die Empfehlung, auf die langen Wörter zu achten, durchaus auch etwas Sinnvolles hat. Sie kann mir bei der visuellen Orientierung auf einer beschriebenen Seite helfen, am Kleinkram vorbeizulesen (im Text werden „Artikel und Präpositionen“ genannt). Und das wiederum kann das Lesen tatsächlich beschleunigen.

Und doch:

Die Gleichung „lange Wörter = wichtige Wörter“ halte ich für Unsinn. Sie müsste eigentlich mit einer Packungsbeilage versehen werden: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine regelmässig auftretende Nebenwirkung sind Verbalblähungen.

Und mehr als das:

Zu welcher Art von Reden und Schreiben führt eine solche Faustregel? Mögen wir vor jenen bewahrt bleiben, die glauben, etwas Wichtiges zu sagen zu haben und das in Zukunft mit möglichst langen Wörtern tun wollen!

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Kategorie: Allgemein Stichworte: Blähsprache, lesen

Kommentare

  1. David meint

    3. August 2010 um 21:02

    Quelle?
    http://www.vnr.de/b2b/organisation/bueroorganisation/schneller-lesen-mehr-behalten.html

    Ist Google nicht dein Freund?

    Antworten
    • Cla Gleiser meint

      4. August 2010 um 07:54

      Danke, David. 🙂

      Antworten
  2. Stefan meint

    5. August 2010 um 14:51

    Ich wende diese tolle Lineal-Methode also gleich mal total unvoreingenommen an: dankeclafürdiesenwitzigenblogichstöbereimmermalwiedergernedarin.

    Antworten
    • Cla Gleiser meint

      1. September 2010 um 09:47

      @Stefan
      Danke für die Blumen!

      Antworten

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